Sleaford ModsUK
Mark WynnUK PisseD
Elektronisch minimalistische Punk-Hop Schimpftiraden für die Arbeiterklasse.
Das britische Duo Sleaford Mods wird als Stimme des Prekariats gefeiert: Mit harschen, minimalistischen Beats und fluchendem Gezetter, welches die Unzufriedenheit der Arbeiterklasse in die Welt herausbellt, sind sie die momentan wütendste Band Grossbritanniens.
Ihren Ursprung finden Sleaford Mods irgendwann im Jahr 2006 in Nottingham. Jason Williamson, welcher sich mit verschiedensten beschissenen Jobs knapp über Wasser hält und sowohl Alkohol als auch Drogen nicht abgeneigt ist, schreibt sich eines Abends auf dem Sofa seine Verzweiflung und Existenzängste von der Seele. Die ersten Songs entstehen, welche Williamson mit Samples ab CD performt und sich schnell einen Namen mit seinen witzigen und tobenden Analysen eines entäuschenden und kriselnden Grossbritanniens macht.
Später stösst Andrew Fearn dazu, welcher sich seither um die Beats und Melodien kümmert. Mit Laptop und Dosenbier steht er seither nickend neben Williamson, welcher unter vollem Körpereinsatz und in derben Midlands-Dialekt seine Texte vorträgt. Sleaford Mods sind zum Sinnbild der europäischen Wirtschaftsverlierer geworden, deren Alltag von schlecht bezahlter Arbeit und der ausweglosen Monotonie des Lebens bestimmt wird.
Benannt sind Sleaford Mods übrigens nach der britischen Stadt Sleaford, in welcher Williamson die Mod-Kultur kennenlernte, die in bis heute massgeblich prägt. Denn trotz der vor Wut, Frust und Aggression strotzender Musik, welche Williamson auf der Bühne als Stilmittel bewusst übertrieben betont, ist Gewalt keine Lösung. Vielmehr ist der Mod-Kultur eine zeitlose Mentalität inne, auch die Vergeblichkeit des Lebens mit Stolz, Coolness und Humor zu tragen.