WarhausBE
OYESONOBE
Es ist ein halbes Jahrzehnt her, dass Warhaus, das Geistesprodukt von Maarten Devoldere (Balthazar), mit dem triumphalen Doppelsieg von «We Fucked a Flame into Being» (2016) und «Warhaus» (2017) plötzlich unsere musikalischen Herzen eroberte.
Und nein, nicht weil er seine Zeit unermüdlich mit dem Schreiben und Verfeinern von neuem Material in Gent verbracht hat, im Gegenteil. Die Songs des brandneuen Albums «Ha Ha Heartbreak» sprudelten in nur drei Wochen in der schwülen Stadt Palermo aus ihm heraus. Alles, was Devoldere brauchte, war die Einsamkeit eines Hotelzimmers, eine Gitarre, ein Mikrofon und ein Herz, das kürzlich in tausend Stücke zerbrochen worden war. Der Kummer war schwer zu ertragen, und so war Sizilien natürlich eine Fluchtmöglichkeit. Aber wie es so ist, wer versucht, dem Leben davonzulaufen, läuft schnell in sich selbst hinein.
Das merkt man als Hörer:in nicht sofort, denn der Sound bleibt wunderbar leicht. Er schwingt und leuchtet mit verlockenden Streichern, sinnlichem Hintergrundgesang, Bläsern, verspielten Klavierparts – alles, was die Last auflockert. So kann «Ha Ha Heartbreak» sowohl eine bewegende emotionale Erkundung als auch ein Gefäß von grossem musikalischem Reichtum sein.